Zu Gast in Scharenstetten: Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Friedlinde Gurr-Hirsch MdL

Ronja Kemmer, MdB und Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL waren am Freitag, 25.08.2017 Gäste des CDU Gemeindeverbandes Ulmer Alb. Knapp 40 Interessierte folgten der Einladung ins Musikerheim nach Scharenstetten.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des CDU Gemeindeverbandes, Christian Wittlinger, dem Grußwort von Ronja Kemmer MdB, sprach Friedlinde Gurr-Hirsch zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt im ländlichen Raum“.

In Artikel 3 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg steht jetzt „Der Staat fördert gleichwertige Lebensverhältnisse, Infrastrukturen und Arbeitsbedingungen im gesamten Land.“ Die Verfassung schreibt die Gleichwertigkeit vom Leben in der Stadt und auf dem Land vor.

Für die CDU in der Regierung ist dieser Artikel in der Landesverfassung eine absolute Leitlinie für ihr Handeln. Im Fokus stehen

  • Infrastruktur (Straße, Schiene, Breitband)
  • Innere Sicherheit (Ausstattung, Personen, politischer Rückhalt für Ordnungskräfte)
  • Familienpolitik
  • Nahversorgung (Ärzte, Lebensmittel, Mobilitätskonzepte)
  • Wirtschaft und Dienstleistungen (Mittelstand stärken)
  • Bildung (allgemeinbildende Schulen, Berufsschulen, duale Hochschulen, einheitliche Standards sind unbedingt notwendig)
  • Vereine und Organisationen (Stärkung des Ehrenamtes, Anpassung an heutige Bedürfnisse)

Dann ist es auch möglich, hohe Qualifikation im ländlichen Raum anzubieten und vor allem zu erhalten. Viel stärker müssen die Rolle und die Bedürfnisse der Frauen und auch deren politisches Engagement beachtet und gefördert werden.

Der ländliche Raum muss lebendig bleiben und auch die Städter müssen wissen, dass dieser nicht nur schönes Erholungsgebiet, sondern das Rückgrat für unser Land ist. Friedlinde Gurr-Hirsch betonte, dass wir die Themen der Zukunft beherzt und konsequent angehen müssen ohne unsere Wurzeln zu vergessen. Besonders am Herzen liegen ihr auch die Kinder „die Seelen der Kinder dürsten nach Werten. Wir müssen ihnen christliche Werte vermitteln, sonst werden aus ihnen leicht individuelle Egoisten oder sogar militante Menschen“

In der anschließenden Diskussion wurden neben anderen Punkten folgende Schwerpunkte angesprochen:

  • Aufgelassene Wirtschaftsgebäude und der existierende Bestandsschutz behindern Weiterentwicklung im Dorf. Hierzu gibt es Aktivitäten mit dem Ziel, im Frühjahr 2018 eine deutlich bessere Lösung mit Verkürzung des Bestandsschutzes zu verabschieden.
  • Bürokratisierung – Landwirtschaft, alternative Energiewirtschaft, Mittelstand werden durch zunehmende Anforderungen übermäßig belastet. Die Balance scheint hier zu kippen, mit verursacht dadurch, dass die Bürger vieles gerichtlich hinterfragen.
  • Für das Bildungsarbeitszeitgesetz muss in mittelständischen Betrieben noch mehr getan werden.

Ronja Kemmer und Friedlinde Gurr-Hirsch nahmen zu diesen Themen aus landes- und bundespolitischer Sicht Stellung und erläuterten auch die Hintergründe mit hoher Kompetenz. Der Abend war sehr informativ, die Diskussion anregend – es lohnt sich, Veranstaltungen dieser Art durchzuführen. Dank sei auch den Musikern des Musikvereins Scharenstetten, sie haben den Raum zur Verfügung gestellt und die Bewirtung übernommen.

Text: Dr. Wolfgang Doster, CDU Gemeindeverband Ulmer Alb


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