100 Jahre Schlacht von Verdun – Ronja Schmitt Rednerin bei Veranstaltung in Berlin – Lange Linie von Kriegserinnerung über europäische Einigung bis zur Traumaforschung

Im Rahmen der Veranstaltung „Lehren aus der Schlacht von Verdun: deutsche und französische Verantwortung für den Frieden in Europa“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Berliner Jakob-Kaiser-Haus hat Ronja Schmitt aufgerufen, weiter intensiv an der europäischen Einigung zu arbeiten. Auch Bezüge zur Forschung in der Wissenschaftsstadt Ulm wurden an dem Abend herausgearbeitet.

Neben Ronja Schmitt standen u.a. der ehemalige Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung und Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer auf der Rednerliste. Unter den Besuchern befanden sich neben zahlreichen Vertretern des diplomatischen Corps in der Bundeshauptstadt auch Bundestagsabgeordnete und viele Multiplikatoren des öffentlichen Lebens.

Im Mittelpunkt von Schmitts Ausführungen stand der Gedanke, welche Verantwortung Deutsche und Franzosen heute haben, wenn es darum geht, Lehren aus den Kriegsgräueln der vergangenen Jahrhunderte zu ziehen: „Die monatelange Schlacht von Verdun im Jahre 1916 muss als epochales Ereignis dauerhaft Mahnung für alle Generationen sein. Hunderttausende Gefallene – Zivilisten wie Soldaten – wurden im Interesse nationaler Egoismen geopfert. Auf den Ersten folgte schließlich der Zweite Weltkrieg. Dass die Menschen aus solchen Tragödien und einer fast totalen Zerstörung lernen, ist aber ein wunderbares Zeichen der Hoffnung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Verdun zum Symbol der deutsch-französischen Verständigung. Als Lehre aus den beiden Weltkriegen wurden die Europäischen Gemeinschaften geschaffen und es entstand eine auf Dauer angelegte europäische Friedensordnung. Zum Europatag wollen wir an diese lange Linie seit der Schlacht von Verdun erinnern – und dankbar sein.“

Gerade in der heutigen schwierigen Lage der EU erweise sich die europäische Friedensordnung als fragil. Deswegen lohne es sich, dass Deutsche und Franzosen, aber auch alle anderen Nationen in Europa darüber nachdenken, wie der Gemeinschaftsgedanke und die Friedensordnung wieder gestärkt werden können.

Schmitt arbeitete aber auch aktuelle Bezüge zur Arbeit in der Wissenschaftsstadt heraus: „In den Kriegen erfuhren die Menschen Verwundungen an Leib und Seele. Tief traumatisiert kehrten auch viele Überlebende der Schlacht von Verdun nach Hause. In den darauffolgenden Jahren wurde die Forschung von posttraumatischen Belastungsstörungen intensiviert. Heute stellt die Traumaforschung ein wichtiges Standbein insbesondere der Wissenschaftsstadt in Ulm dar. Als moderner Bundeswehrstandort ist es für uns von großer Bedeutung, dass wir Soldatinnen und Soldaten, die heute in vielen Ländern dieser Welt ihren Dienst tun und damit für die Sicherheit Deutschlands sorgen, nicht mit ihren Belastungen alleine lassen. Deswegen hat sich im vergangenen Jahr in Ulm die Deutsche Traumastiftung gegründet, die sich für die Verbesserung der Traumaforschung sowie die Vernetzung der Akteure einsetzt. Auch das ist für mich eine langfristige Lehre aus der Erinnerung an Verdun.“


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