Bei meinem Termin mit der Frauen Union Alb-Donau-Ulm im Frauenbüro Ulm stand eine unsichtbare Gefahr im doppelten Sinne im Fokus:
Zum einen kommt es immer wieder bei Partys zu Straftaten mit den meist geruchs-, geschmack- und farblosen K.O.-Tropfen. Doch auch die Täter bleiben meist unsichtbar und werden nicht angezeigt: Viele Opfer schämen sich (natürlich vollkommen zu Unrecht), haben einen Blackout und werden von der Frage gequält, ob sie nicht doch zu viel getrunken haben. Die Substanzen sind im Blut nur kurze Zeit nachweisbar. In Notaufnahmen wird bisher nur selten getestet, da die Kosten für einen Test auf K.O.-Tropfen hoch sind und normalerweise nicht von den Krankenkassen übernommen werden.
Das bundesweit einzigartige Pilotprojekt „Knockout? Ulm testet auf K.O.“ möchte jetzt Licht ins Dunkel bringen: Im Verdachtsfall kann man sich nun in der Gewaltopferambulanz des Uniklinikum in Ulm kostenlos und vertraulich testen lassen. Für Opfer gibt es weitere Informationen zu Hilfsangeboten und der Möglichkeit, Anzeige zu erstatten. Nicht zuletzt hat das Frauenbüro der Stadt Ulm eine breite Awareness-Kampagne gestartet. Ich finde: Ein Projekt mit Modellcharakter für ganz Deutschland!