Ronja Kemmer informiert sich bei der AOK

Die Ulmer CDU-Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer traf sich mit der Geschäftsführung der AOK Ulm-Biberach, um sich über die lokalen Initiativen der Krankenkasse und den Einfluss der Bundespolitik auf die regionale Versorgung informieren zu lassen.

 Im Mittelpunkt des Gesprächs am Ulmer Hauptsitz der AOK stand die fortschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens, die vom Digitale-Versorgung-Gesetz nun zielgerichteter und standardisierter vorangetrieben wird. Ronja Kemmer, die den digitalen Fortschritt in Deutschland als zentrale Aufgabe von Politik und Wirtschaft sieht, unterstrich die Dringlichkeit der Digitalisierung. „Deutschland muss im Bereich der Digitalisierung in der Medizin mithalten können“, sagte sie. „Datenschutz ist zweifellos sehr wichtig. Er darf den Fortschritt aber nicht bremsen. Bei der elektronischen Patientenakte sind wir im europäischen Vergleich im Rückstand.“

AOK-Geschäftsführerin Dr. Sabine Schwenk nannte das von Gesundheitsminister Jens Spahn auf den Weg gebrachte Gesetz einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, denn „von der Vernetzung der Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken profitieren vor allem die Patienten.“ Apotheken müssen sich bis September 2020 an die im Gesetz vorgesehene Telematik-Infrastruktur anschließen lassen, Krankenhäuser bis Januar 2021. Ärzte haben sogar nur bis März Zeit mit dem Anschluss.

Jürgen Weber, der stellvertretende Geschäftsführer der AOK Ulm-Biberach, sieht sein Unternehmen in der Pflicht, die neuen digitalen Angebote bei den Versicherten bekannt zu machen und für ihre Akzeptanz zu werben. „Es ist sehr wichtig, dass wir unsere Versicherten über all die Neuerungen aufklären, die mit dem Gesetz verbunden sind“, sagte Weber. Das Digitale-Versorgung-Gesetz sieht vor, dass die Krankenkassen auch Gesundheits-Apps auf Rezept bezahlen. Weber hofft, dass das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte das neue Verzeichnis von Digitalen Gesundheitsanwendungen bald mit Apps füllen wird, die auf Sicherheit und Qualität geprüft worden sind. Weber rechnet damit, dass die ersten Apps im zweiten Quartal des Jahres zur ärztlichen Verschreibung bereitstehen.

Sabine Schwenk sagte, dass die AOK in Baden-Württemberg bereits einige Pilotprojekte gestartet hat, die die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben, z.B. das Projekt TeleDerm. „An diesem AOK-Pilotprojekt teilnehmende Hausärzte können mit einem speziellen Mikroskop auffällige Hautstellen fotografieren und die digitalen Bilder dann an einen Dermatologen übermitteln“, so Schwenk. „Damit sind Diagnosen wesentlich schneller zu stellen.“

Ronja Kemmer sieht den Standort Ulm für die zukünftige medizinische Versorgung gut gerüstet. Ulm und die angrenzenden Landkreise seien „hervorragend aufgestellt und investieren auch in die Zukunft“, so Kemmer. „Im Herbst wird die neue Rettungswache am Eselsberg eingeweiht, um das Versorgungsnetz noch engmaschiger zu machen.“


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