Besuch beim Maschinenring Ulm-Heidenheim e.V.

Am 19.04.2017 war Ronja Kemmer, unsere CDU Bundestagsabgeordnete, auf Anregung des CDU Gemeindeverbandes Ulmer Alb zu Gast beim Maschinenring Ulm-Heidenheim e.V. in Langenau.

Dieser wurde als einer der ersten von heute 28 Maschinenringen in Baden-Württemberg gegründet. Ursprünglicher Zweck war die gemeinsame Nutzung teurer landwirtschaftlicher Maschinen. Mittlerweile hat der Maschinenring Ulm-Heidenheim rund 1100 Mitglieder und bietet Leistungen in folgenden Bereichen an:

  • Maschinenvermittlung
  • Unterstützung bei der Digitalisierung der Landwirtschaft (Drohnen zur Schädlingserkennung, Betrieb einer Korrektursignalstation für GPS-basierte automatische Lenksysteme von Fahrzeugen)
  • Betriebs- und Haushaltshilfen
  • Belegabrechnung
  • Versicherungen

Die Belegabrechnung spielt eine wichtige Rolle bei dem Angebot neuer Aufgaben für die Mitglieder zur Erzielung von zusätzlichem Einkommen wie

  • Landschafts- und Grünanlagenpflege
  • Grüngutentsorgung
  • Winterdienst, Kehrdienst
  • Sonstige Dienstleistungen für Städte und Gemeinden, Behörden, Verbände und Privatpersonen
  • Verwertung organischer Reststoffe

Eine stark gewachsene Säule sind Betriebs- und Haushaltshilfen. Mittlerweile sind 50 Mitarbeiter als Betriebshelfer mit knapp 16000 Einsatzstunden / Jahr und als Haushaltshilfen mit 42000 Einsatzstunden / Jahr im Einsatz. Weniger als 25 % der Einsätze sind heute noch im landwirtschaftlichen Bereich.

Ein tolles Beispiel der Erschließung zusätzlicher Einnahmequellen ist der besichtigte Biomassehof in Langenau. Aus Reisig, Gehölz, Gras werden Hackschnitzel, Gütekompost, Pflanzerde und Dachbegrünungserde gewonnen und vermarktet. Mais, Grassillage, Energiegetreide und Frischgras sind die Rohstoffe für die Feststoff-Vergärung. Aus dem entstehenden Biogas werden ca. 1000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgt. Die Wärmemenge entspricht 400000 l Heizöl, der Hauptabnehmer ist das lokale Hallenbad.
Der Maschinenring bietet die Ingenieurleistungen für die Biogassysteme der Schweizer Firma renergon als Leistung an.

In der Diskussion mit Ronja Kemmer wurden folgende Themen angesprochen und vertieft:

  • Aufklärung in Kindergärten, Schulen, etc. über die Rolle und Wertigkeit der Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Produkte
  • Überbordende Bürokratie in manchen Bereichen
  • Kontraproduktive Obergrenzen bei § 117 – Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte (ALG)

Ronja Kemmer war vom Austausch sehr angetan: „Am Beispiel des Maschinenrings zeigt sich, dass im Ländlichen Raum der Gemeinschaftsgedanke noch intensiver gelebt wird als anderswo. Für zahlreiche Dienstleistungen, die ein Einzelner nur schwer durchführen könnte, finden sich pragmatische Lösungen. Das ist vorbildhaft und zeitgemäß. Die sogenannte ‚Sharing Economy‘, die weltweit gerade ihren Siegeszug antritt, wird bei uns schon lange mit Leben erfüllt.“

Text und Foto: Dr. Wolfgang Doster, Mitglied im Vorstand des CDU Gemeindeverbandes Ulmer Alb


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