DLR vergibt weitere Aufträge: Start-Ups entwickeln aus Diamanten Qubits in Ulm

Diamant ist so hart wie kein anderer natürlicher Stoff. Die Kristalle sind deshalb nicht nur als Schmuckstück begehrt, sondern finden auch Anwendung in Handwerk und Industrie. Doch Diamanten haben auch das Potential, die Zukunftstechnologie Quantencomputing voranzubringen: Ein vielversprechender Ansatz ist die Realisierung von Qubits, der elementaren Recheneinheiten eines Quantenscomputers, mit Hilfe von Stickstoff-Fehlstellen (NV-Zentren) in synthetisch hergestellten Diamanten. Dafür hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun Aufträge in Höhe von 57 Millionen Euro an zwei Deep-Tech-Start-Ups vergeben, die sich in Ulm ansiedeln.

Den Zuschlag erhielten die Unternehmen SaxonQ GmbH und XeedQ GmbH. Die Start-Ups sollen in einer ersten Projektphase ein Demonstrator-System mit mindestens vier Qubits entwickeln. Innerhalb von vier Jahren sollen Quantencomputermit mehr als 32 Qubits entstehen. Alle Systeme werden in den Laboren des DLR-Innovationszentrums Ulm integriert und betrieben. NV-Quantenprozessoren funktionieren bei Raumtemperatur, sind leicht und mobil. So könnten sie zukünftig auch in Flugzeugen oder Satelliten zum Einsatz kommen.

Die Förderung erfolgt im Rahmen DLR-Initiative Quantencomputing, die 2021 von der CDU/CSU-geführten Regierung auf den Weg gebrachte wurde. Insgesamt 740 Millionen Euro stehen dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) bis 2025 für die Entwicklung und den Bau eines Quantencomputers und entsprechender Software zur Verfügung. Ulm ist Hauptstandort des Projekts, über wettbewerbliche Ausschreibungen werden Unternehmen und Start-Ups eingebunden. „Das sind wahrhaft funkelnde Nachrichten zur Weihnachtszeit für Ulm: Am Eselsberg entsteht mit jeder weiteren Ausschreibung ein größeres Quantenökosystem. Forschung, Industrie und Start-Ups tüfteln dort gemeinsam an Innovationen. Das stärkt den Wirtschaftsstandort Ulm nachhaltig “, freut sich die regionale Bundestagsabgeordnete, Ronja Kemmer.